Exkursion in die Region Nassfeld – Lesachtal – Weißensee!

Der neu eingerichtete Microcredential Kurs „Nachhaltigkeitsmanager:in Tourismus“ zeichnet sich durch die Verbindung von State-of-the Art Inhalten und Methoden und der unmittelbaren Anwendung in der Praxis aus. Einen dieser wichtigen Praxis-Bausteine stellt die zweitägige Fachexkursion dar, durch die eine erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit im Tourismus erfolgt. Diese Fachexkursion führte die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programmes in die Region Nassfeld – Lesachtal – Weißensee (NLW), und war den Schwerpunkten nachhaltige Mobilität und Ernährung in touristischen Angeboten gewidmet. Die Region NLW wurde als erste Region in Kärnten (und als erst vierte Region in Österreich) von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit dem Umweltzeichen für Destinationen ausgezeichnet wurde. Dank der Slow-Food-Bewegung und zahlreicher Projekte zu Mobilität, Energie, Abfallwirtschaft und nachhaltigen Freizeit­angeboten gehört die Region zu den Vorreitern im Bereich nachhaltiger Tourismus in Österreich.

 

Mobilität ist einer der größten Umweltfaktoren im Tourismus. Die Anreise der Exkursion erfolgte deshalb bewusst mit Bahn und Bus, um die Praktikabilität der öffentlichen Verkehrsmittel für Touristen zu testen – vor allem mit Gepäck und bei der Weiterreise von A nach B. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Einblick in drei Best-Practice Konzepte zur nachhaltigen Mobilität im Tourismus gewinnen und tauschten sich über die Zukunft in diesem Bereich aus. Stefanie Maierhofer von der Touristischen Mobilitätszentrale Kärnten referierte über die Umweltauswirkungen und die Bedeutung nachhaltiger Mobilität. Durch die Kooperation von acht Tourismusregionen und die Entwicklung innovativer Mobilitätslösungen leistet die Touristische Mobilitätszentrale Kärnten Pionierarbeit und spielt eine entscheidende Rolle dabei, den Tourismus in Kärnten nachhaltig und effizient zu gestalten. Thomas Michor vom Mobilitätsmanagement Weißensee und Leopold Durchner vom Mobilbüro Hermagor berichteten aus der Praxis in ihren Regionen und erklärten, wie Mobilitätskonzepte vor Ort konkret umgesetzt werden können.

Josef Holzmann und Sandra Dohr vom Tourismus­verband Werfenweng präsentierten Werfenweng, einen Modellort für sanfte Mobilität der seit über 25 Jahren mit Leidenschaft und Weitblick auf umweltschonende und sozial verträgliche Fortbewegungsarten setzt. Umweltschonendes Reisen kann hier schon bei der Anreise beginnen (rund 30% der Gäste reisen mittlerweile mit der Bahn an) und setzt sich mit attraktiven, kostenlosen Angeboten für sanfte Mobilität vor Ort fort.

Die Region Kronplatz wiederum zeigte vor, wie wichtig Stakeholder-Integration im Bereich der Nachhaltigkeit in der Mobilität ist und welche Rolle starke regionale Player der Privatwirtschaft einnehmen können. Andreas Dorfmann, Generaldirektor der Kronplatz Group und Sophia Oberjakober vom Mobilitätskonsortium Pustertal stellten dar, wie die nachhaltige Mobilitätslösung in der Region Kronplatz weitreichende Akzeptanz bei Mitgliedsbetrieben gewinnen konnte und schließlich auf die gesamte Region Südtirol ausgerollt wurde.

 

Der zweite Tag der Exkursion stand im Zeichen der nachhaltigen Ernährung. Im „Nudel Kudel Mudel“ lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alles über das Slow Food Presidio Kletzen und probierten sich im Krendeln der Kletzennudel aus – natürlich durfte auch die Verkostung nicht fehlen. Der Besuch im Hotel Schloss Lerchenhof, ausgezeichnet mit dem Eco Label, dem Umweltzeichen und Teil der Slow Food Travel Initiative, zeigte, wie nachhaltige Hotelführung umgesetzt werden kann. Im „Null Kilometer Restaurant“ werden Lebensmittel aus eigener Produktion und von regionalen Bauern verarbeitet. Strom aus dem eigenen Wasserkraftwerk, Warmwasser und Wärme aus den eigenen Wäldern, Müllvermeidung und ressourcenschonender Umgang mit Wasser sind nur einige der Maßnahmen, die das Hotel zum Vorreiter in der „nachhaltigsten Tourismusregion Österreichs“ machen.

Durch inspirierende Praxisbeispiele und vielfältige Experteninformationen konnte das im Lehrgang erlangte theoretische Wissen vertieft und wertvolle Einblicke in die nachhaltige Tourismusentwicklung gewonnen werden. Der Erfahrungsaustausch untereinander bot neue Perspektiven und Impulse. Die Exkursion war ein interessanter und abwechslungsreicher Baustein in der Ausbildung und ein weiterer Schritt hin zu einem nachhaltigen Tourismus.

Wir bedanken uns bei: Christopher Gruber und Karin Hohenwarter – NLW Tourismus Marketing GmbH, Eckhart Mandler – Slow Tourism Projektmanagement, den Vortragenden Josef Holzmann und Sandra Dohr – Tourismusverband Werfenweng, Sophia Oberjakober – Mobilitätskonsortium Pustertal, Andreas Dorfmann – Kronplatz Mobility, Stephanie Maierhofer – Touristische Mobilitätszentrale Kärnten, Leopold Durchner – Mobilbüro Hermagor, Thomas Michor – Mobilitätsmanagement Weißensee und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die diese Exkursion zu einen ganz besonderen Erlebnis gemacht haben.