Grenzen sind jeden Tag neu auszuloten

Der Reigen der Managementgespräche im Rahmen des MBA-Programmes „Advanced Academic BusinessmanagerIn“ wird auch im Sommersemester 2013 mit hochkarätigen ManagerInnen fortgesetzt.

Diesmal konnten wir Herrn Adolf Winkler, Chefredakteur-Stellvertreter der Kleinen Zeitung Kärnten, für einen interessanten Abend gewinnen. Herr Winkler, seit 1990 bei der Kleinen Zeitung, die in Kärnten rund 50 Redakteurinnen und Redakteure hat, beschäftigte sich und die TeilnehmerInnen des MBA-Programmes mit dem Thema „Ethik in Medien und Management“. Sehr offen berichtete er, dass es gerade bei einem teilweise sehr kritisch und genau beobachteten Medium wie einer Tageszeitung eine große Herausforderung sei, die Menschenwürde nicht zu verletzen. Für ihn und sein Team sei dass eine „große Herausforderung“ und es müssen „jeden Tag die Grenzen neu ausgelotet werden“, so Winkler.

Für Winkler ist „Privates immer mehr öffentlich geworden“. Die vielen neuen Medien tragen einen großen Teil dazu bei. Für ihn sind Ökonomie und Ethik kein Widerspruch und er erzählt offen im Gespräch mit den TeilnehmerInnen, wie aus seiner Sicht mit dem Thema Wirtschaftsethik umgegangen werden kann. Auf die Frage, wie er selbst als Führungskraft mit dem Thema Ethik umgeht, antwortet Winkler, dass in seinem Team jeder stark eigenverantwortlich ist und er den „Laissez-faire-Führungsstil“ bevorzugt.
Wichtig sei ihm dabei, dass die Menschenwürde beim Berichten von Neuigkeiten nicht verletzt wird. Dabei sei eine Flut von Informationen zu bewältigen. „Unser täglicher Job ist eigentlich das Vernichten von Informationen“, so Winkler. Aus diesem Grund ist das Um und Auf die richtige Selektion von relevanten Informationen, die auch aus ethischen Gesichtspunkten der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Auf die Frage, ob es bei der Kleinen Zeitung auch inoffizielle Ethikgrundsätze gibt, antwortet auch hier Herr Winkler sehr offen und ehrlich, dass gerade jungen Führungskräften im Team jeden Tag aufs Neue nahegelegt wird, das Thema Ethik in Medien ernst zu nehmen. Laut Winkler sei das „eine Challenge“ – aber er steht für dieses Thema und setzt es jeden Tag neu um.

Foto: Adolf Winkler während des Managementgespräches; Fotorechte: M/O/T®