Patient Advocacy – Management in Patient:innenorganisationen
Mitbestimmung und Eingebundenheit von Patient:innen, sei es bei gesundheitspolitischen Entscheidungen, in der Forschung oder bei der Entwicklung von Medikamenten und Therapien, ist essentiell.
Ziel dieses Lehrgangs ist es, sowohl methodisches Wissen als auch Aktivitäts- und Handlungskompetenzen zu vermitteln, um Absolvent:innen zu befähigen, relevante Akteur:innen in Politik, Verwaltung, Gesundheitsorganisationen, Forschung, Medizin, Gesundheitswirtschaft, Pharmaunternehmen zu erkennen und mit diesen im Sinne der Ziele der Patient:innenbeteiligung zu interagieren. Gleichzeitig werden die notwendigen Kompetenzen vermittelt, um eine Organisation aufzubauen und zu leiten.
Der Fokus liegt hierbei auf den speziellen Bedürfnissen und der Arbeits- und Lebenssituation von chronisch kranken Menschen.
Der Universitätslehrgang mit Abschluss AE (Akademische/r Experte/Expertin) wird berufsbegleitend angeboten. Der Umfang beträgt 60 ECTS-AP, das entspricht einer Studiendauer von 3 Semestern. Im Laufe des Lehrgangs ist eine facheinschlägige Praxis im Umfang von 100 Arbeitsstunden, in einer in- oder ausländischen Gesundheitsorganisation zu absolvieren.
Sollte die Absolvierung der Praxis für Studierende mit chronischen Erkrankungen nicht möglich sein, kann eine Ersatzleistung in Form einer erweiterten schriftlichen Arbeit erbracht werden.
Inhalt
- Einführung in das Fach Evidence Based Patient Advocacy
- Rollen von Patient Advocacy im nationalen und internationalen Kontext
- Evidence Based Patient Advocacy, Patient Empowerment und Patient Involvement
- Gesundheitssysteme und lokale Versorgungsstruktur, Stärken und Verbesserungspotentiale
- Aktuelle Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung
- Management und BWL in Patient:innenorganisationen
- Zukünftige Herausforderungen des Managements
- Patient:innenorganisationen aufbauen und leiten
- Funktionsweisen von Gesundheitsorganisationen
- Fundraisingkonzepte, Fördersysteme und -quellen
- Nachhaltigkeit und langfristige Planung
- Patient:innenorganisationen und Forschung
- Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten und Texten
- aktuelle und zukünftige Bedeutung von Selbsthilfe im Gesundheitssystem
- Grundsätze von Public Health, Health Sciences- und Versorgungsforschung
- Generierung, Umgang und Aufbereitung von Gesundheitsdaten
- Phasen und Ablauf von Studien und Zulassungsprozessen
- Qualitätsmanagement
- Gesundheitsökonomie und -politik, Arzneimittelentwicklung und Recht
- Gesellschaftliche Bedeutung und gesundheitspolitische Verantwortung von Patient:innen- und Gesundheitsorganisationen
- Arzneimittelentwicklung und Rolle Patient:innenorganisationen
- Behörden im Zulassungsprozess
- Gesundheitspolitik
- Grundlagen der Gesundheitsökonomie
- Rechtliche Rahmenbedingungen Patient:innenorganisationen und Selbsthilfe
- Ethik, Werte, Moral, Menschenbilder
Inhalt
- Unterstützung für Patient:innen in der Patient Journey
- Bedeutung von Management in Gesundheitsorganisationen und Gesundheitssystem
- Konzepte der integrierten Versorgung
- Instrumente zur Unterstützung von Patient:innen in der Patient Journey
- Grundkonzepte von Verhandlungen und Verhandlungstechniken
- Gender, Diversität und Inklusion
- Aufbau von Wissensnetzwerken
- Information und digitale Gesundheitskommunikation
- Aktuelle Trends und Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft
- Aktuelle Trends und Stand der Forschung von Innovation und Digitalisierung
- Auswirkungen von Digitalisierung auf Gesundheitsorganisationen
- Sicherer Umgang mit Daten und DSGVO
- Marketing, PR, Soziale Medien
- Markenkern, Markenidentität, Kommunikationsanalyse, USP, Marktanalyse
- Supervision und Aufarbeitung der Praxis
- Seminare zur Abschlussarbeit
- Abschluss
- Abschlussarbeit
- Kommissionelle Abschlussprüfung
Dauer
3 Semester (60 ECTS) – berufsbegleitend
Kosten
Lehrgangsgebühr: € 4.900,- pro Semester
Abschluss
Akad. Expertin bzw. Experte in Management in Patient:innenorganisationen
Wissenschaftliche Leitung
Assoc.-Prof. Dr. Guido Offermanns
Zielgruppe
Der Universitätlehrgang richtet sich primär an Mitglieder von Patient:innenorganisationen im Bereich der chronischen Erkrankungen und an interessierte Professionals aus dem Gesundheitssystem und der Industrie, deren berufliche Tätigkeit einen Bezug zum Thema aufweist.
Teilnehmer:innen können auch folgenden Berufsgruppen angehören:
- Ärzt:innen
- Diplomiertes Pflegepersonal,
- Personal der gehobenen medizin-technischen Dienste,
- Patient Relations Manager:innen,
- Journalist:innen mit Fachbezug,
- Psycholog:innen,
- Therapeut:innen,
- Naturwissenschaftler:innen mit beruflicher Erfahrung in Krankenhäusern aller Versorgungsstufen
- Primärversorgungszentren
- Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen
- Universitäten und Fachhochschulen mit Bezug auf das Gesundheitssystem
- Einrichtungen der Sozialversicherung sowie Forschungsinstitutionen im Gesundheitssystem
Voraussetzungen
- Ein an einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung abgeschlossenes Bachelor-, Master- oder Diplomstudium aus den Bereichen Medizin, Gesundheits- und Pflegemanagement, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Therapiewissenschaften, Verwaltungswissenschaften, Soziale Arbeit und Naturwissenschaften
- sowie der Nachweis über mindestens ein Jahr einschlägige Berufserfahrung.
Zudem können auch Personen aufgenommen werden, die nicht über ein abgeschlossenes Studium verfügen. Voraussetzungen sind
- die allgemeine Universitätsreife und mindestens drei Jahre einschlägige Tätigkeitserfahrung im Bereich von PatientInnen- und Gesundheitsorganisationen oder
- eine einschlägige Position im Bereich der genannten Zielgruppen von mindestens 3 Jahren.